*Dies ist ein Beitrag von Sina Kunz. Sina hat einen ganz tollen Ansatz mit dem sie Human Design und Ayurveda zu HumanVeda miteinander verbindet. Wie dieser Ansatz dein Kind beim konzentrieren unterstützt, erklärt sie dir hier. Weiter unter findest du nähere Infos zu ihr und ihrer Arbeit.*
Viele Eltern stellen in der heutigen Zeit fest, dass die Konzentration ihres Kindes nicht so ist, wie sie es sich vorstellen. Aus ganzheitlicher Sicht ist es dabei das Sinnvollste, zunächst einmal herauszufinden, was der Grund für die Konzentrationsprobleme ist, bevor man sich mit Möglichkeiten zur Unterstützung beschäftigt. Denn nur so kann die Konzentration des Kindes nachhaltig gefördert werden und sich langfristig eine Besserung einstellen.
Die Lösungen sind so individuell wie das jeweilige Kind. Trotzdem möchte ich mit diesem Artikel einen Einblick geben, welche Möglichkeiten es gibt, um für eine bessere Konzentration beim eigenen Kind zu sorgen, ganzheitlich und individuell nach meiner HumanVeda®-Methode.
Konzentration bei Kindern - zu gering oder “normal”?
Pauschal kann man davon ausgehen, dass ein Kind eine Konzentrationsspanne von dem Doppelten seines Alters in Minuten hat. Also ein Kind von sieben Jahren kann sich durchschnittlich über einen Zeitraum von etwa 14 Minuten auf eine Sache konzentrieren. Das ist aus unserer Erwachsenenperspektive nicht lange und doch “normal“. Wobei natürlich immer die Frage ist: Was ist “normal“? Aus meiner Sicht ist es schwierig, bei Menschen mit Pauschalangaben zu urteilen, da jeder anders ist. Für jedes Kind gilt daher etwas anderes als “normal“.
Gleichzeitig scheint das Gefühl vieler Eltern nicht zu trügen, dass sich ihr Kind schlecht konzentrieren kann. Denn gemäß einer Umfrage beobachten 74 - 91 % von befragten Lehrern ebenfalls Konzentrationsprobleme bei ihren Schülern. Und das in allen Schulformen.
Konzentration ist Typsache
Meine Herangehensweise ist es, jedes Kind bzw. jeden Mensch grundsätzlich individuell zu betrachten. Dabei arbeite ich mit meiner eigenen Methode HumanVeda® - der Kombination aus Human Design und Ayurveda. Beide Wissenschaften und Weisheiten beruhen auf sehr alten Lehren, die die gleiche Ansicht vertreten: Jeder Mensch ist individuell.
Human Design ist selbst eine Kombination verschiedener alter Weisheiten und moderner Wissenschaften. Es zeigt anhand von Geburtsdaten den Blueprint eines Menschen, der sich im Laufe des Lebens nicht verändert. Human Design kennt zum einen fünf verschiedene Typen. Darüber hinaus zum anderen aber noch unendlich viele Unterschiede im Detail.
Im Ayurveda dagegen ist es nicht ganz so einfach, den jeweiligen Grundtyp herauszufinden. Hier gibt es drei Haupttypen und vier Mischtypen, die sich anhand der Ausprägung der Elemente unterscheiden. Die Elemente sind: Feuer, Wasser, Luft, Erde und Raum. Wie im Human Design geht auch der Ayurveda davon aus, dass jeder Mensch ein Naturell hat. Die ureigene Mischung der Elemente. Im Laufe des Lebens kommt es immer wieder zu einer Abweichung, also einer Erhöhung der Elemente im Vergleich zum natürlichen Zustand. Hier gilt es immer wieder auszugleichen bzw. die erhöhenden Faktoren zu eliminieren.
Die ayurvedischen Dosha-Typen
Wie oben beschrieben geht der Ayurveda davon aus, dass alle fünf Elemente in uns Menschen vertreten sind, aber bei jedem in anderer Gewichtung. Dadurch ergeben sich die folgenden, sogenannten Dosha-Typen, bei denen jeweils zwei Elemente überwiegen:
Vata-Typ - Luft und Raum
Pitta-Typ - Feuer und Wasser
Kapha-Typ - Erde und Wasser
Die Mischtypen sind jeweils Mischungen aus zwei oder allen drei Dosha-Typen, werden aber in diesem Kontext zur besseren Nachvollziehbarkeit vernachlässigt.
Die ayurvedischen Dosha-Typen und ihre Konzentration
Die Elementschwerpunkte zeigen sich bei den Dosha-Typen sowohl auf der körperlichen als auch mentalen Ebene.
Der Vata-Typ hat seinen Schwerpunkt bei den Elementen Luft und Raum. Hier zählen insbesondere die Human Design-Typen Reflektor und Manifestor dazu. Das Vata-Dosha, vergleichbar mit der Energie eines Schmetterlings, kann man im Wesen genauso wie bei der Konzentration erkennen. Ein Kind, das in seiner Urkonstitution ein Vata-Kind ist, zeichnet sich beispielsweise durch Kreativität, Kommunikation und Bewegung aus. Da der Vata-Typ im Vergleich zu den anderen Typen aufgrund des Elementschwerpunktes am “luftigsten“ ist, mangelt es ihm häufig auf ganz natürliche Weise an den Elementen Erde, Wasser und Feuer. Bei der Konzentration macht sich dies bei Vata-Kindern schnell bemerkbar, dass sie sehr sprunghaft sind (Luft & Raum) und es ihnen oft an Durchhaltevermögen (Feuer), Energie (Wasser) und Stabilität (Erde) mangelt. Damit ist ein Vata-Kind von seinem Naturell her mit einer geringeren Konzentrationsfähigkeit ausgestattet. Es ist begeisterungsfähig, liebt und braucht die Abwechslung. Gleichzeitig neigt es durch seine natürliche Tendenz schnell dazu, in ein Ungleichgewicht zu rutschen. Dies passiert immer dann, wenn sich die eigenen Elemente zu stark erhöhen, in diesem Fall Luft und Raum. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn das Kind zu vielen Reizen (Medienkonsum, Hobbys, etc.) ausgesetzt ist. Hier ist es wichtig, auf eine gute Balance zu achten und für die ausgleichenden Elemente zu sorgen, die ihm Stabilität, Ruhe und Erdung zum Dranbleiben verschaffen.
Der Pitta-Typ im Ayurveda ist von Natur aus ein “feuriger” Mensch, mit viel Power und Umsetzungskraft. Vergleichbar mit der Energie des Löwen. Dies zeigt sich häufig auch in der Konzentration. Pitta-Kinder, zu denen insbesondere die Human Design-Typen Generator und Manifestierender Generator gehören, sind gerne daran interessiert, ihre Ziele zu erreichen und bringen das notwendige Durchhaltevermögen mit, sich für eine gewisse Zeit auf ihre Aufgabe / Tätigkeit zu konzentrieren. Hier ist es wichtig zu wissen, dass diese Stärke des Pitta-Kindes vor allem dann zum Zuge kommt, wenn es etwas tut, was seiner Freude entspricht. Aufgrund des hohen Feueranteils hat der Pitta-Typ ein natürlich hohes Bedürfnis nach Aktivität. Das bezieht sich auf den Geist, aber auch speziell auf den Körper. Beides hängt unmittelbar zusammen und beeinflusst sich gegenseitig. Somit ist es für ein Pitta-Kind sehr wichtig, sich auszupowern, damit die viele Energie, die es hat, nicht ins Stocken gerät. Sollte dies der Fall sein, zeigt sich das beispielsweise durch Anspannung. Wie bei starken Muskeln ist es im übertragenen Sinn auch hier der Fall, dass die Muskeln bei Anspannung dann erst einmal bewegt werden müssen, um wieder benutzt zu werden und flexibel zu sein. Sollte sich ein Pitta-Kind also nicht so gut konzentrieren können, wären zwei Fragen zu klären: 1. Hat es Freude an dem, was es tut? Das ist im Sinne des Feuers zu verstehen, das angezündet werden muss. Und 2. Ist es ausreichend ausgelastet? Umgekehrt ist beim Pitta-Kind auch darauf zu achten, dass das innere Feuer nicht “überschießt”. Denn ist das Feuerelement zu hoch, wozu der Pitta-Typ natürlicherweise neigt, dann zeigt sich das in Rücksichtslosigkeit und Machtkämpfen, die über das Ziel hinausschießen. Für eine gute Konzentration braucht es dann im wahrsten Sinne einen kühlen Kopf.
Der Kapha-Typ, dem Wesen des Elefanten ähnlich, ist von Natur aus mit viel Ruhe und Erdung beschenkt. Das sorgt bei Kindern, die diesem Typ entsprechen, für viel Zufriedenheit und Stabilität. Ein Kapha-Kind lässt sich, wenn es in seiner Balance ist, nicht schnell aus seiner Ruhe bringen. Das sorgt natürlich auch für eine gute Konzentrationsfähigkeit. Hier ist möglicherweise eher die Herausforderung gegeben, dass es mehr Aktivierung braucht, um in Schwung zu kommen. Vergleichbar mit einem sehr festen und schweren Stein (steht für viel Erde und Wasser), der stabil ruht. Dieser braucht mehr Kraft, um in Gang zu kommen. Ist er ein Mal in Schwung gekommen, dann rollt er beständig bis ans Ziel. Ähnlich verhält es sich mit Kapha-Kindern, die von Natur aus eine gute Konzentrationsfähigkeit mitbringen, jedoch manchmal zunächst den richtigen Anstoß benötigen. Es braucht, übertragen auf die Elemente, besonders Bewegung (Luft & Raum) und Feuer - auf mentaler und / oder körperlicher Ebene.
Konzentration fördern bei Kindern
So individuell wie Kinder sind, so individuell ist es selbstverständlich auch, ihre Konzentration zu fördern. Ein Schlüssel dazu ist, wie oben beschrieben, in der eigenen Balance zu sein und die jeweiligen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Das Schöne an der HumanVeda®-Methode: Für Ausgleich lässt sich auf verschiedene Weisen sorgen.
Typgerechte Ernährung
Die Ernährung spielt im Zusammenhang mit der Konzentrationsfähigkeit eine sehr große Rolle. Diese kann genauso die eigenen Elemente unterstützen, wie das Gegenteil anzutreiben. Eine ideale Ernährung, die die Konzentrationsfähigkeit fördert, ist daher immer typgerecht und individuell.
Grundsätzlich sollten die Lebensmittel frisch und regional sein. Die Speisen sollten möglichst warm, vielfältig und dem kindlichen Stoffwechsel angemessen sein. Kinder bevorzugen nicht von ungefähr den süßen Geschmack. Tatsächlich ist dieser auch aus ayurvedischer Sicht förderlich. Hier spreche ich allerdings von der natürlichen Süße, wie die in frischem Obst und Gemüse, sowie in Getreide. Neben dem WAS gegessen wird, ist auch das WIE nicht ganz unwichtig. Das bedeutet hier Ruhe und Regelmäßigkeit zu fördern und nicht schnell, schnell bei Fernsehen oder im Gehen etwas Schnelles reinzuschieben.
Heilkräuter
Neben der klassischen Ernährung können auch Heilkräuter unterstützend wirken. Sie können gezielt die Konzentrationsfähigkeit fördern. Dazu gehören insbesondere die ayurvedischen Heilkräuter Ashwaganda, Brahmi und Shankhapushpi.
An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Heilkräuter sind zwar nicht apothekenpflichtig und trotzdem können sie eine enorme Wirkkraft vergleichbar mit Medikamenten entfalten. Ganz besonders bei Kindern. Daher ist eine Einnahme nur nach Rücksprache mit einer fachkundigen Person zu empfehlen.
Lebensstil
Auch der Lebensstil spielt eine signifikante Rolle im Hinblick auf die Förderung (oder Schwächung) der Konzentrationsfähigkeit. Allem Voran ist hier wichtig, eine klare Struktur und Routinen im Alltag zu schaffen. Dabei ist in sämtlichen Bereichen darauf zu achten, dass Überforderung vermieden wird. Diese passiert häufig beispielsweise durch das zu starke Anregen der Sinne, aufgrund von erhöhtem Medienkonsum, durch zu viel Druck und zeitlichen Stress z.B. bei Hobbys.
Bewegung, insbesondere in der Natur kann hier einen guten Einfluss nehmen, um für einen klaren, frischen Geist und gute Konzentration zu sorgen.
Schlaf & Pausen
Eine weitere wichtige Rolle spielen Pausen. Speziell für die Human Design-Typen Reflektor, Manifestor und Projektor. Doch letztendlich braucht jedes Kind für eine gute Konzentration Erholungsphasen. Dabei sind Pausen am Tag, die nicht mit Medienkonsum gefüllt werden sollten, wichtig und ganz besonders der Schlaf in der Nacht. Hier finden wichtige Verdauungs- und Stoffwechselprozesse statt. Das bedeutet, dass alles, was über den Tag aufgenommen wurde, verdaut wird. Dazu gehört neben der aufgenommenen Nahrung auch das gelernte Wissen, gefühlte Emotionen und gelebte Erfahrungen.
Umgebung
Auch der räumliche Rahmen hat einen Einfluss auf die Konzentration eines Kindes. Eine angenehme, reizarme Atmosphäre, in der sich das Kind sicher fühlt, führt automatisch dazu, dass es sich besser konzentrieren kann. Denn auch hier gilt: Alles muss verarbeitet werden und ein zu viel lenkt ab.
Lerntyp beachten
Wie die Umgebung, die Ernährung, der Lebensstil usw., so ist auch Lernen ganz grundsätzlich Typsache. Den individuellen Lerntyp herauszufinden und zu fördern, schließt die Konzentration mit ein.
Aufschluss gibt hier auch wieder das Human Design, was den individuellen Lerntyp erklärt. Mehr dazu erfährst du übrigens in der Happy Schoolkids-Week vom 10.-17.09.2024.
Fazit
Jeder Mensch, jedes Kind tickt anders und hat eine andere Konzentrationsspanne. Mit der Individualität einhergehend braucht jedes Kind etwas anderes, um sich gut konzentrieren zu können. Alleine sich dies vor Augen zu führen ist aus meiner Sicht wichtig.
Bei aller Unterschiedlichkeit ist es auch wichtig zu wissen, dass Kinder aus ayurvedischer Sicht in der natürlichen Kapha-Phase des Lebens sind. Das bedeutet, dass Kinder in dieser Zeit u.a. ein starkes Bedürfnis nach Ruhe, Stabilität und beispielsweise festen Rhythmen haben. Es ist also hilfreich für jedes Kind, ganz Typ-unabhängig, dass diese Bedürfnisse erfüllt werden. Denn nur, wenn sich das Kind sicher und geborgen fühlen kann, ist die Basis für eine gute Konzentrationsfähigkeit gegeben.
Zu Sina Kunz
Sina ist ganzheitlicher Coach für Familien, Yogalehrerin und Vastu-Beraterin.
Sie unterstützt Eltern dabei, sich und ihre Lieben besser zu verstehen und so einen Familienalltag zu erschaffen, der zu ihnen und ihrem Naturell passt. Für mehr Gesundheit, Harmonie und Leichtigkeit in Familien. Dabei arbeitet sie in Coachings und Kursen vorwiegend mit Human Design, Ayurveda und ihrer eigenen Methode HumanVeda®.
Möchtest du mehr über die Arbeit und über Sina erfahren, dann hüpf rüber auf ihre Seite:
Hier findest du heraus, welcher ayurvedische Typ dein Kind ist und wie du es unterstützen kannst: