Reisen oder mein persönlicher Ich-komme-bei-mir-an-Prozess
Reisen war früher für mich selbstverständlich. Logisch, ich bin ja gelernte Reiseverkehrskauffrau. Vor meinem Studium. Das prägt. Doch die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass das eben nicht selbstverständlich ist. Umso mehr habe ich mich auf meine 4 Wochen gefreut. Wie soll ich sie nennen? Auszeit? Urlaub? Nein, denn ich habe weitergearbeitet, nur nicht zu Hause am Schreibtisch. Sondern auf einer Bank mit Blick auf dem Chiemsee. Oder auf dem Rasen mit einer Kuh neben mir. Oder auf einer Alm nach einem leckeren Kaiserschmarrn. Für mich ist es meine Reisezeit.
Im Vorfeld habe ich alles gehört von einem skeptischen ‚Wie kannst Du nur 4 Wochen wegfahren. Allein?‘ bis hin zu ‚So toll, dass Du das machst. Ich freu mich für Dich‘.
4 Wochen. Nur für mich. Ohne Kinder. Ohne Mann. Ohne Hund. Aber mit viel Neugier. Und Vorfreude. Und auch Bammel. Untypisch für mich habe ich nichts vorgebucht, nichts geplant. Noch vor zwei Jahren wäre das undenkbar für mich gewesen. Ich muss doch wissen, wo ich in der nächsten Woche bin! Was, wenn ich kein Zimmer mehr bekomme? Damit ich auf wirklich losfahre, wusste ich nur, wo ich die erste Nacht verbringe. In Franken bei Freunden. Und ab da wusste ich nicht, wo ich die nächsten Wochen sein werde. Nur das grobe Ziel stand. Berge! Bislang hatte ich immer alles geplant. Klar, wenn ich mit meiner Familie unterwegs war, waren wir auch immer zu fünft. Da ist es oft besser, alles vorzuplanen. Anstatt im Laufe des Tages zu diskutieren, wo wir denn übernachten wollen. Und dieses Mal darf es anders sein.
Und ehrlich, hinzu kam auch noch ein anderes Gefühl: Was, wenn es zu Hause alles drunter und drüber geht? Oder vielleicht noch schlimmer: Was, wenn alles gut läuft und ich zu Hause gar nicht vermisst werde? Denn, Hand aufs Herz, oft denken wir Mütter, dass es ohne uns nicht funktioniert. Und manchmal stimmt es sogar. Jedenfalls funktioniert es nicht so, wie wir uns das vorstellen. Und ist es deshalb schlecht?
Ich hatte also jede Menge Gedanken im Kopf, bevor ich losgefahren bin. Und ich wollte es auch ausprobieren, ob ich wirklich von unterwegs arbeiten kann. Denn darum habe ich mein Online Business. Damit ich ortsunabhängig arbeiten kann.
Meine grobe Reiseroute:
- Herzogenaurach – dort habe ich 4 Jahre gelebt,
- Kempten – wollte ich schon immer mal sehen,
- Bolsterlang im Ällgäu – dort gab es ein Communitytreffen mit Ariane Willikonsky,
- Garmisch Partenkirchen – auf die Zugspitze wollte ich auch schon immer mal,
- Meran – wurde mir so sehr empfohlen,
- Seiser Alm – ach, meine Berge, Bergseen, Kühe und so viel Grün,
- Schweiz – wo ich mit meinen Freundinnen meinen Geburtstag mit Käsefondue! gefeiert habe,
- Chiemsee – nach den Bergen brauchte ich mal wieder mehr Wasser und
- München – dort habe ich meine Nichte besucht.
Was soll ich sagen? Ich habe die Zeit so sehr genossen:
- Ich war in den Bergen, am See, bin in Schluchten gewandert, in Städten spazieren gegangen.
- Übernachtet habe ich bei Freunden, im Hotel oder AirBnB.
- Ich habe mich treiben lassen und auf mich gehört, was ich als nächstes machen wollte.
Es war herrlich! Und es war definitiv nicht das letzte Mal!
Was habe ich daraus gelernt?
- So ganz allein war ich gar nicht unterwegs. Mit Internet und Co bin ich auch immer noch verbunden, insbesondere mit meinen Kindern, die zwar schon älter sind und doch hin und wieder meine Meinung hören wollten. Ein Hoch auf das Internet!
- In der Natur und beim Wandern kamen mir die besten Ideen. Daher werde ich mir in Hamburg ‚meine‘ Plätze zum Arbeiten suchen – und nicht immer unseren Garten. Es müssen ja nicht immer die Berge sein. Seen, Meer und Flüsse haben wir hier auch.
- Plane nicht nach der Wettervorhersage. Das Wetter war durchweg schlechter vorhergesagt, als es wirklich war. Bis auf in Meran, da hat es wirklich geregnet.
- Working-on-the-road ist möglich! Das heißt, sich auch mal tagsüber Zeit zu nehmen, um die Gegend zu erkunden. Und dann später arbeiten.
- Ich habe es schätzen gelernt, morgens zum Frühstück frische Früchte zu essen. Ist ja auch schön bequem, wenn sie schon fertig geschnippelt vor einen stehen. Den Service erwarte ich nun auch zu Hause und habe meine Familie beauftragt, mir morgens Obst zu schneiden. Nein, Spaß beiseite! Ich habe gemerkt, wie gut es mir nach so einem Frühstück geht und das ist Motivation genug, das auch zu Hause zu machen.
- Auch für 4 Wochen brauche ich viel weniger Klamotten als ich dachte und habe die Hälfte der Sachen unangezogen wieder mitgebracht. Wie immer.
- Ich habe mir selbst eigene Limitierungen gesetzt wie z.B. ‚Ich kann doch meine Familie nicht alleine lassen‘ oder ‚Ich muss meine Reise planen‘. Und habe mir bewiesen, dass mehr Dinge möglich sind, als ich glaube, ich muss sie nur machen.
Hier noch weitere Eindrücke, die alle in meinem Herzen sind:
Zulassungsprüfung zur Ausbildung als Embodicode Mentor
Im Frühling diesen Jahres kam Alisha Belluga und ihre Metaphysik in meine Welt. Früher habe ich Human Design, Gene Keys & Co. abgetan mit den Worten ‚Ja, super, schon wieder eine Schublade, wo ein Mensch reingepresst wird. Wo bleibt da die Individualität, die mir auch beim Lernen immer wichtig ist?‘ Und auf einmal war es das Tool, mit dem ich mich besser verstanden habe. Warum ich immer viele Fragen stelle und damit manchmal die Menschen nerve, warum ich so viele Bälle in der Luft habe und mich selber verstricke, warum ich manchmal einen Gedankenknoten im Kopf habe und dieser Knoten dann zu hören und zu sehen ist, wenn sich die Falte zwischen den Augen meines Gegenüber zeigt. Zu wissen, dass das ich bin, dass das genau die Sachen sind, die mich ausmachen und dass das ok ist – das ist eine große Erleichterung.
In meinem Coaching sage ich immer: ‚Dein Kind ist ok so wie es ist.‘ Und manchmal können wir unser Kind gar nicht so sehen, wie es ist, nicht, weil wir nicht wollen, sondern weil wir eine andere Wahrnehmung haben. Kannst Du Dir vorstellen, was unsere Kinder sein könnten, wenn wir einen anderen Blickwinkel bekommen und auch zulassen? Wäre das nicht großartig? Dann können wir sie wirklich akzeptieren und wertschätzen für das, was sie sind, und nicht wie wir sie sehen wollen.
Für mich ist mein Wissen um die Metaphysik die perfekte Ergänzung zu meinem Angebot und daher mache ich die Ausbildung zum Emodicode Mentor bei Alisha.
Damit Du Dich und Dein Kind verstehst, so wirklich verstehst, warum es so ist, wie es ist und das es gut so ist, wie es ist.
Die Ausbildung startet jetzt im 2. Halbjahr, und ich bin schon sehr gespannt.
Elternworkshop
In meinen Coachings und Kennenlerngesprächen wird mir häufig die Frage gestellt: ‚Ich kann mein Kind nicht zum Lernen motivieren. Was kann ich tun?‘
Was liegt da näher als daraus einen Workshop zu organisieren? Gesagt, getan und so habe ich mir auf meiner Reise, Datum und Inhalt überlegt. Der Workshop fand am 11. Juni 2022 statt und es war großartig! Die Teilnehmer hatten viele Aha Momente wie ‚Ich stelle fest, dass mein Kleiner langsam erwachsen wird und ich ihm mehr zutrauen darf‘, ‚Wahnsinn, welche Wirkung kleine Wörter haben‘ oder ‚Der Workshop hat so viel ins Rollen gebracht.‘ Im August wird er wieder stattfinden. Wenn Du magst und Du als erste benachrichtigt werden willst, wenn es wieder los geht, dann setz Dich gern auf die Warteliste.
Es waren auch 2 Männer dabei und allein, dass mir das auffällt, zeigt mir, dass bei Lernthemen oft die Mutter die Hilfesuchende ist. Wie schön, dass sich das ein wenig ändert.
Was sonst noch los war im Juni 2022
Mein Mittlerer wird 18 Jahre jung…
Oh, wie die Zeit vergeht! Jetzt ist mein Mittlerer auch schon 18. Traditionell nähe ich dann eine Decke für sie. Nicht irgendeine. Sondern eine Kombination von ihren Klamotten und Fotos von Dingen, die ihnen als Kind wichtig waren. Die Lieblingshose, die nie gewaschen werden sollte, das Kuscheltier, das schon auseinanderfällt, das Lieblingsbuch, das abends immer vorgelesen wurde. Früher dachte ich, dass ich ihnen diese Sachen mitgebe, wenn sie selber Kinder haben. Aber, erstens weiß ich doch gar nicht, ob sie Kinder haben werden/wollen und wer will schon eine aus der Mode von 2004 mit einem ausgeleierten und nachgedunkelten Karottenflecken anziehen? Und so zernscheide (allein bei dem Wort bleibt mir immer noch das Herz stehen) die Lieblingsstücke und nähe sie zusammen. Damit erzählt jede Decke eine eigene Geschichte. Und wenn Du sagst ‚Mein Kind würde die Decke gar nicht nutzen‘ – dann ist die Decke eben für Dich! 🙂
… und hat sein Abi in der Tasche
12 Jahre Hamburger Schulzeit und 3 Jahre internationale Schule später – das Abi ist in der Tasche und jetzt geht es weiter. Aber ersteinmal Gap Year. Ich kannte das Wort ‚Gap‘ eigentlich nur von der gleichnamigen Kleidermarke. Ich bin sehr gespannt, wohin ihn die Reise führt.
Erdbeerzeit
Ich liebe Erdbeeren! Und noch viel mehr, sie zu pflücken und gleichzeitig zu essen.
Das wartet auf mich in Juli 2022
- Planung meines neuen Online Kurses Kombi Kurs Eltern Kind, bei dem Eltern mit ihren Kindern zusammen lernen. Im August geht es los.
- Freie Zeit mit meiner Familie verbringen.
- Erstellung meines eigenen Giphy Kanals mit Sophia von Studio Umi.
- Meine Webseite braucht unbedingt einen Neuschliff. Den mache ich mit Katrin Schlegel.
- Mein erstes Konzert seit einer Ewigkeit – im Stadtpark Open Air.
Und wie war Dein Juni 2022? Und worauf freust Du Dich im Juli 2022? Schreib mir das gern in die Kommentare! Ich freue mich von Dir zu hören!
Tschüß und bis zum nächsten Mal
Trixi